Bohn Architekten GbR

Schmucker Areal

Utting am Ammersee
Verfahrensart
Realisierungswettbewerb
Ausloberin
Gemeinde Utting am Ammersee
Auslobung
2017
Objektplanung
Bohn Architekten GbR
Freianlagenplanung
Rockinger Landschaftsarchitektur
Ergebnis
Teilnahme
Aufgabe
Die Gemeinde Utting am Ammersee ist Eigentümerin der Wettbewerbsgrundstücke und beabsichtigt im Rahmen des kommunalen Wohnungs-Förderungsprogramm auf dem Areal ca. 80 Wohnungen zu errichten. Die Bebauung und der Freiraum sollen für die Entwicklung guter Nachbarschaften besonders geeignet sein.

Schmucker Areal

Idee
Der Entwurf greift den Maßstab der umgebenden Bebauung auf und verteilt die Häuser locker über das Grundstück. Einfache Satteldachgebäude gruppieren sich zu Hausgruppen mit einem, zweien oder drei Einzelhäusern. Erschlossen werden die Hausgruppen mit dem von Ost nach West durchgehenden Fuß- und Radweg, der an das umgebende Straßennetz angebunden ist und im Inneren an unterschiedlichen Plätzen und Spielbereichen vorbeiführt.

Wohnen
In den vier Hausgruppen sind insgesamt 92 Wohnungen untergebracht. Davon sind 12 Einzimmer, 30 Zweizimmer-, 27 Dreizimmer-, 18 Vierzimmer- und 5 Fünfzimmerwohnungen. Alle Häuser sind dreigeschossig. Durch die Gruppierung von Einzelhäusern und die Erschließung der Wohnungen über Laubengänge sind nur vier Aufzüge zur barrierefreien Erschließung aller Wohnungen erforderlich. Die großen Wohnungen im Erdgeschoss des Hauses 1 können als rollstuhlgerechte Wohnungen genutzt werden. Die Abstandsflächen nach BayBO zu den Außengrenzen des Grundstücks sind eingehalten, zwischen den Gebäuden sind engere Abstände gewählt, um für die Hausgemeinschaft eine Kommunikationszone zu schaffen. Die offenen Laubengänge und Treppen umschließen einen nach Süden offenen Hof mit einem Hausbaum und vorgelagerten Gemüsebeeten für die Mieter. Alle Wohnungen sind mindestens zweiseitig, viele sogar dreiseitig belichtet. Bäder und Küchen gehen zum Laubengang, alle Wohn- und Schlafräume sind zur anderen Seite hin orientiert. Vor den Erdgeschosswohnungen liegen zu dieser Seite hin auch deren private Gartenanteile.
Freiraum
Das neue Quartier wird von motorisiertem Verkehr vollkommen freigehalten. Die Rampe zur Tiefgarage wird von der Landsbergerstraße angefahren, der PKW-Verkehr taucht daher schon ins Untergeschoss ab, bevor er ins Quartier gelangt. Der von Ost nach West angelegte breite Rad- und Fußweg kann allerdings für Not- und Umzugsfälle auch mit Fahrzeugen befahren werden. Entlang des Fußweges sollen Großbäume wie Kastanien und Zierkirschen die bestehenden Bäume ergänzen und mit ihrem Blühaspekt zur Attraktivität des Quartiergrüns beitragen. Als Hausbäume für die einzelnen Hausgruppen schlagen wir Linden vor. Nach Süden im Bereich der Gärten sollen Apfel- und Birnbäume sowie Felsenbirnen in die blühenden Wiesen eingestreut werden. Ein differenziertes Mahdmanagement erzeugt hohe, raumbildende Wiesen (Mahd ein bis zwei Mal jährlich). Wege und stark frequentierte Nutzungsbereiche werden öfter gemäht, frisch gemähte Bereiche können temporär z.B. zum Fußballspielen, genutzt werden. Die Flächen dafür sind an unterschiedlichen Orten nach Bedarf der Bewohner etablierbar.

Baukonstruktion
Die Tiefgarage und die Keller werden als weiße Wanne in Stahlbeton ausgeführt. Die Häuser darüber hingegen als reine Massivholzbauten. Die Wände aus Dickholz mit Wärmedämmung, Hinterlüftung und Wechselfalzschalung in unterschiedlichen Breiten, die Decken als Brettsperrholz mit Splittschüttung, Trittschalldämmung, Estrich und Holzdielen. Treppen und Laubengänge werden in ungedämmter Betonkonstruktion vor die Holzhäuser gestellt. Der kühle Sichtbeton bietet einen angenehmen Kontrast zur warmen Holzfassade. Die Flachdächer über den Treppen und die Dächer der Nebengebäude werden extensiv begrünt.
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